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AutorenbildBenjamin Schmitt

Black Week und Black Friday: Sollten Weingüter an einem rabattschlachtenden November teilnehmen?

Die Vorweihnachtszeit hat begonnen, und während viele Branchen sich auf die Black Week und den Black Friday vorbereiten, stellt sich für Weingüter die Frage: Sollten wir mitmachen? Die Diskussion über die Vor- und Nachteile, die Rabatte und Sonderaktionen mit sich bringen, ist kontrovers. Hier werfen wir einen analytischen Blick auf die verschiedenen Aspekte, um zu entscheiden, ob es für Weingüter sinnvoll ist, sich an diesen Verkaufsaktionen zu beteiligen.


Die Argumente für eine Teilnahme


  1. Umsatzsteigerung: Die Black Friday-Woche zieht massiven Traffic an und bietet Weingütern die Möglichkeit, den Umsatz in einer typischerweise umsatzstarken Zeit zu steigern. Rabatte auf ausgewählte Weine oder Weinpakete können dazu dienen, die Aufmerksamkeit von Neukunden zu gewinnen und Bestandskunden zum Einkauf zu bewegen.

  2. Erweiterung der Zielgruppe: Black Week und Black Friday sprechen eine breite Öffentlichkeit an. Weingüter können sich neue Kunden erschließen, die möglicherweise kein Interesse an ihren Produkten hatten, aber im Rahmen einer Sonderaktion bereit sind, neue Weine auszuprobieren. Dies kann helfen, die Markenbekanntheit signifikant zu steigern.

  3. Online-Verkauf fördern: Der Trend zu Online-Shopping hat in den letzten Jahren zugenommen. Durch die Teilnahme an Black Friday-Aktionen können Weingüter ihren Online-Shop fördern und den Umsatz in diesem Bereich steigern. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der persönliche Einkaufserlebnisse eingeschränkt sein können.

  4. Verstärkung der Kundenbindung: Um bestehende Kunden zu belohnen und ihre Loyalität zu fördern, können exklusive Rabatte für Newsletter-Abonnenten oder Mitglieder eines Treueprogramms angeboten werden. Das kann die Kundenbindung stärken und einen Anreiz schaffen, weiterhin bei diesem Weingut zu kaufen.


Die Argumente gegen eine Teilnahme


  1. Wert der Marke: Für viele Weingüter ist die Marke eng mit der Qualität und dem Ruf ihrer Produkte verknüpft. Das Anbieten von drastischen Rabatten kann das Image eines Herstellers schädigen und den Wahrnehmungswert der Weine mindern. Weingüter sollten die Frage stellen: Möchte ich meine Weine im Discount-Format verkaufen?

  2. Preisdruck und Margen: Rabatte können dazu führen, dass die Gewinnspannen der Weingüter unter Druck geraten. Langfristig kann dies zur Preissenkungen führen, die sich negativ auf die Werte des Unternehmens auswirken. Es besteht das Risiko, dass Kunden sich nur für den Preis und nicht für die Qualität interessieren.

  3. Überladung der Marketing-Botschaften: In einer Zeit, in der Verbraucher von Rabatten und Verkaufsaktionen überflutet werden, könnte das Angebot eines Weinguts in der Masse untergehen. Ohne eine durchdachte Marketingstrategie kann es für Weingüter schwierig sein, im Vergleich zu anderen, größeren Weinanbietern eine Wirkung zu erzielen.

  4. Zielgruppen-Überprüfung: Nicht alle Kunden sind auf der Suche nach Rabatten. Viele Weinliebhaber schätzen die Erfahrung und die Kultur des Weinkaufs mehr als einen kurzfristigen Rabatt. Eine Rabattstrategie könnte diese treuen Kunden abschrecken, die das Erlebnis eines Weingutes schätzen.


Fazit: Ob Weingüter an Black Week und Black Friday teilnehmen sollten oder nicht, hängt stark von der individuellen Marketingstrategie und Positionierung des Weinguts ab. Während die Teilnahme potenziell eine Umsatzsteigerung und neue Kunden anziehen kann, müssen Weingüter sorgfältig abwägen, ob dies den Werten ihrer Marke entspricht. Es ist entscheidend, dass Weingüter ihre Zielgruppe gut kennen und strategisch planen, um sicherzustellen, dass ein Rabattangebot nicht nur kurzfristige Vorteile, sondern auch langfristige Kundenbindung und Markentreue fördert.


Meiner Meinung nach könnte eine maßvolle und gut durchdachte Teilnahme an dieser Aktion – möglicherweise in Form von begrenzten, exklusiven Angeboten – für einige Weingüter sinnvoll sein, während andere möglicherweise besser daran tun, sich auf die Schaffung einzigartiger Erlebnisse zu konzentrieren, anstatt auf Preiskämpfe einzulassen. Egal für welchen Weg sich ein Weingut entscheidet, es bleibt wichtig, die eigene Identität und die Wünsche der Kunden nicht aus den Augen zu verlieren. In einer solchen Entscheidungsfindung liegt die Zukunft des Weinguts.

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